Re: biblio: Inseratenkampagne für die Bibliotheken geht weiter

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Mi Okt 18 21:17:14 CEST 2006


Liebe Frau Kollegin aus Tirol! Lieber Günther Mähr in Vorarlberg!

Auch bei uns in Oberösterreich ist von der Kampagne kaum etwas zu sehen, denn man hat offensichtlich auf die meisten Bundesländer-Tageszeitungen einfach vergessen  Außer einem einmaligen KRONE-Inserat (15.10.) ist bisher jene Klientel, die unsere (Wunsch-) Zielgruppe wäre, einfach nicht angesprochen worden. Hat es sich in Wien wirklich noch nicht herumgesprochen, dass es außer der Kleinen Zeitung und den Salzburger Nachrichten auflagenstarke Bundesländer-Zeitungen gibt, die im jeweiligen Bundesland am meisten verbreitet sind? Standard und Presse-Leser/innen sind bei uns eine verschwindende Minderheit - und außerdem genau jenes Publikum, das ohnehin bildungsbeflissen genug ist, 
um Bibliotheken zu benutzen (oder selbst genug Bücher besitzt und daher zum Ausleihen nicht in die Bibliothek kommt). 

Jene Gruppen, die für uns wichtig wären, hätte man mit den regionalen Tageszeitungslesern weit besser erreicht - oder man hätte sogar noch einmal eine Stufe "tiefer" gehen müssen, zu den wöchentlichen Regional-(Viertel-) Blättern (in OÖ.: OÖ: Rundschau), um jene bildungsmäßig benachteiligten Personen zu erreichen, die vielleicht wirklich noch nie etwas mit Bibliotheken zu tun gehabt haben. Nur so wäre vielleicht auch für die kleineren, ländlichen, meist ehrenamtlich geführten Bibliotheken auch etwas Werbewirksamkeit zu erzielen gewesen.

Außerdem wage ich die Vermutung auszusprechen, dass es vielleicht bessere, öffentlichkeitswirksamere Formen gegeben hätte, als die relativ unauffälligen (weil kleinen) Inserate in ein paar zentralen Tageszeitungen. Wie wäre es, wenn man den Bibliotheken (oder vielleicht besser: zur Verteilung den Stellen in den Ländern und Diözesen) das nunmehr aufgewendete Geld für größere regionale Kampagnen (Lokalpresse, Lokal-ORF, örtliche Kabel-Fernseh-Einrichtungen, Plakate in Geschäften, Wartezimmern, Banken, Schaukästen aller Art...) zur Verfügung gestellt hätte (natürlich mit gemeinsamen Sujets und gemeinsam geplantem einheitlichem Erscheinungsbild in einem gemeinsamen Zeitrahmen) - ich denke, dass damit eine wesentlich breiter gestreute Aufmerksamkeit zu erzielen gewesen wäre.

Marketing ist etwas, was man nicht einfach so (kurzfristig) aus dem Ärmel schütteln und wozu man auch Spezialisten beiziehen sollte. Hat irgendjemand irgendwann eigentlich "Profis" gefragt, ob diese Art von Öffentlichkeitsarbeit wirklich die beste ist, um eine möglichst breit gestreute Wirkung und Erreichbarkeit der für uns wichtigen, anzusprechenden Zielgruppen ist? Und hat man eigentlich auch die Meinung der "Basis", der die Aktion ja nützen sollte, eingeholt und gefragt, was sie dazu sagt? Bevor man viel Geld für so eine Aktion ausgibt, sollte so etwas eigentlich selbstverständlich sein.

Schade um diese (zu sehr zentrale, daher leider wieder einmal sehr wienlastige) Aktion, von der befürchtet werden muss, dass sie leider für viele Bibliotheken kaum eine nachhaltige Wirkung haben wird. 

Johann Lenzenweger, Bibliotheksleiter 

Öffentliche Bibliothek der Pfarre und Marktgemeinde 
Marktplatz 1 / Pfarrheim
A-4180 Zwettl an der Rodl, Oberösterreich
 
Tel.: [0043] (0)7212-20054; Fax: -20065
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  -----Ursprüngliche Nachricht----- 
  Von: Gertrude Kerber 
  An: Mailingliste des Oesterreichischen Bibliothekswerks 
  Gesendet: Samstag, 14. Oktober 2006 15:42
  Betreff: Re: biblio: Inseratenkampagne für die Bibliotheken geht weiter


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  Liebe Frau Markfelder,

  die Inseratenkampagne finde ich ganz toll.

  Bei uns in Tirol ist aber davon nicht viel zu bemerken, da nur wenige die 
  von Ihnen angeführten Zeitungen lesen. Die meisten
  Tiroler lesen die Tiroler Tageszeitung. In dieser ist leider kein Inserat zu 
  finden. Das ist schade, weil viele Tiroler Büchereien Aktionen im Rahmen von 
  "Österreich liest" durchführen.

  Mit freundlichen Grüßen

  Gerti Kerber, Dorfbücherei Weer




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