biblio: Fw: Eine ungewöhnliche Bitte an alle Bibliotheken
Reinhard Ehgartner
reinhard.ehgartner at biblio.at
Di Feb 13 16:28:56 CET 2007
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das unten stehende Mail von Hans Lenzenweger ist aufgrund der beigefügten Bilder hängen
geblieben. Ich sende hiermit das Mail ohne diese Bilder weiter.
Mit der Bitte um Verständnis und lieben Grüßen
Reinhard Ehgartner
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Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Entschuldigt bitte, dass ich euch heute mit einem besonderen Anliegen belästige:
Eine Lehrerin aus unserem Ort hat sich im Herbst letzten Jahres entschlossen, mit ihrer
Tochter in der Entwicklungshilfe in Afrika tätig zu werden. Sie unterrichtet an einer Schule in
Nigeria und beschreibt selbst in beiliegendem Schreiben, unter welchen unvorstellbaren
Umständen ihre Arbeit erfolgen muss (Beilage 1). Um dem Analphabetismus zu begegnen
möchte sie nun auch in der Schule eine Bibliothek einrichten. Dazu sind aber neben den
Büchern besonders auch Regale nötig, für die kein Geld vorhanden ist. Sie hat sich daher an
uns gewandt mit der Bitte, ob wir nicht in der Bibliothek eine Sparbüchse aufstellen könnten
mit einem Spendenaufruf (Beilage 2). Wir haben dies zugesagt, glauben aber nicht, dass wir
in unserem kleinen Ort genügend Erfolg erzielen können, um allein das benötigte Geld
aufzubringen.
Meine Idee war es daher, via Biblio-Forum auch andere Bibliotheken zu ersuchen, sich an
dieser Aktion zu beteiligen. Ich leite also die Unterlagen an euch weiter, mit der Bitte um
wohlwollende Prüfung, ob eine Beteiligung möglich wäre. Es geht im Prinzip nur darum, in
der Bibliothek eine Spenden-Sparkasse aufzustellen (samt entsprechenden Erläuterungen und
Spendenaufruf) und dadurch eingehendes Geld am Ende der Aktion (sie sollte etwa gegen
Ende März abgeschlossen sein) auf das im Begleitbrief angeführte Konto zu überweisen. Wir
werden dann selbst das Geld an Bernadette in Afrika weiterleiten und garantieren somit auch
die widmungsgemäße Verwendung des Geldes sowie die "Seriosität" der gesamten
Unternehmung (Bernadette war übrigens zu Weihnachten auf Urlaub bei uns, in ihrem
Heimatort, und hat - auch mit Dias - über ihren Einsatz und die dortigen Verhältnisse
berichtet). Einige Fotos liegen auch diesem Schreiben bei (Beilagen 3, 4, 5; sollten die Bilder
bei Ihnen nicht ankommen, können sie per Mail bei uns angefordert werden).
Fasst dies bitte nicht als Belästigung, Verpflichtung oder Zwang auf - wer mitmachen kann,
dem sei im Voraus herzlich gedankt, es sollte aber niemand ein schlechtes Gewissen haben,
wenn er (vielleicht durch ähnliche örtliche Projekte) keine Möglichkeit zum Mitmachen sieht.
Auch ist es sekundär, wieviel Geld am Ende in einer aufgestellten Sparbüchse ist - jeder
kleine und kleinste Betrag ist willkommen und wichtig. Und auf keinen Fall ist daran gedacht
(auch bei uns nicht), Bibliotheksgeld dafür aufzuwenden (was wir ja auch gar nicht dürften).
In der Hoffnung auf zahlreiches Mitmachen mit dem Ersuchen, dies nicht als "unzumutbare
Belästigung" aufzufassen und der Bitte um euer Verständnis verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Johann Lenzenweger, Bibliotheksleiter
Öffentliche Bibliothek der Pfarre und Marktgemeinde
Marktplatz 1 / Pfarrheim
A-4180 Zwettl an der Rodl, Oberösterreich
Tel.: [0043] (0)7212-20054; Fax: -20065
E-Mail: biblio at bibliothek.zwettl-rodl.at
Homepage: www.bibliothek.zwettl-rodl.at
Falls die Aktion einigermaßen erfolgreich verläuft, werden wir euch natürlich darüber
berichten und auch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit (Presseinformation) leisten.
Beilage 1:
10.Februar 2007
Liebe BuechereileiterInnen!
Ich erlaube mir heute, mit einem ganz besonderen Anliegen an Sie alle heranzutreten:
Zusammen mit meiner Tochter Vicky arbeite ich seit August ehrenamtlich hier in
Enugu/Nigeria. Wir unterrichten beide Deutsch und Drama. Geschockt ueber die Zustaende,
unter denen hier unterrichtet wird, haben wir beschlossen, den Kindern mit all unserer Kraft
und alle Moeglichkeiten ausschoepfend, zu helfen.Mit Hilfe einer Spendensammlung vor
Weihnachten ist es uns nun moeglich, das nur zur Haelfte gedeckte Dach fertigzustellen und
das Gebaeude mit Fenstern auszustatten. Weiters bekommt jede Klasse einen Lehrertisch.
Waehrend unserer Arbeit mit den Schuelern der Primary-School und der Secondary-School
mussten wir entsetzt feststellen, dass viele der Kinder gar nicht lesen koennen. Es wird nun ein
spezielles Leseprojekt geben, mit dem Ziel, dass am Ende des naechsten Jahres alle Kinder an
dieser Schule des Lesens maechtig sind.Unsere Idee ist nun, fuer die Schule eine eigene
Schulbibliothek einzurichten, was hier etwas Besonderes waere, um den Kinderndas Lesen
schmackhaft zu machen und ihre Freude zu wecken. Ende Maerz wird die neurenovierte
Schule mit einem grossen Fest der Oeffentlichkeit vorgestellt.Viele Gaeste auch aus anderen
Schulen und Institutionen werden erwartet. Wir erhoffen uns natuerlich mit dieser Aktion alle
von der Besonderheit einer eigenen Bibliothek zu ueberzeugen.
Freilich ist das Ganze ein finanzielles Problem. Wir wuerden Sie nun um Ihre dringend
notwendige Mithilfe bitten. Vielleicht koennen Sie durch einen Spendenaufruf dazu beitragen,
Kindern in Nigeria eine eigene Lesewelt zu ermoeglichen.Sollte uns dieses Vorhaben gelingen,
werden wir natuerlich alles dokumentieren und in Form einer Praesentation fuer Kinder und
andere Neugierige wenn moeglich auch in ihrer Bibliothek vorfuehren.
In der Hoffnung auf Ihr Interesse und Ihre Mithilfe mit herzlichen Gruessen
Bernadette Wakolbinger
Meine Kontonummer :
Raiba Mittleres Rodltal, 34383, Nr.00001016377,
lautend auf Bernadette Wakolbinger
unter "Spende Nigeria/Bibliothek"
Beilage 2
Spendenaufruf
Hallo, liebe Lesewürmer und Leseratten!
Wisst ihr eigentlich, dass viele Kinder in Afrika gar nicht lesen können, obwohl sie zur Schule
gehen? Unvorstellbar, nicht wahr? Wie ist so etwas möglich? Nun: Hier lebt man sehr einfach.
Außer einer Tafel und ein paar Lehrbüchern steht dem Lehrer in der Volksschule, die hier
übrigens 6 Jahre dauert, kaum etwas zur Verfügung. .Besonders die Kinder aus ärmeren
Familien, und das sind viele, können sich gar nicht vorstellen, ein eigenes Buch zu besitzen.
Traurig über diese Tatsache kamen wir schließlich auf die Idee, in unserer Schule eine eigene
Bibliothek einzurichten.Wir sind sicher, dass das eine Motivation für die Kinder sein wird, das
Lesen zu lernen, um in die Welt der Bücher einzutauchen.
Mit deiner Spende hast du die Möglichkeit, Kindern in Enugu / Nigeria einen Besuch in einer
Bücherei zu ermöglichen.
Vielen Dank!
Eure Bernadette Wakolbinger
dzt. Lehrerin in Enugu / Nigeria
aus 4180 Zwettl an der Rodl
Beilagen 3, 4, 5:
--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ---
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