biblio: Adelheid Dahimene nach langer schwerer Krankheit verstorben

Cornelia Gstöttinger cornelia.gstoettinger at biblio.at
Mi Dez 1 09:26:36 CET 2010


Liebe KollegInnen! 
Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Adelheid Dahimene (geb. 1956) ist verstorben. In 
Wels, wo sie in der Klopstockstraße wohnte, weitere Bilderbücher, Gedichte und einen 
Roman schrieb. Ihre Kinder wollten es nie so gerne hören, dass sie ihretwegen einst nach 
Obernberg am Inn gezogen sei. 
Offen hat Adelheid Dahimene bei ihren Lesungen in den Öffentlichen Bibliotheken in 
Österreich von ihrem Schreiben erzählt; seit 1991 publizierte die in Altheim geborene Autorin, 
die "der Sicherheit, du weißt schon, der Kinder wegen, da braucht es solide Grundlagen zum 
Leben" lange Zeit neben dem Schreiben noch als Buchhalterin gearbeitet hat. Dann aber 
ging es so richtig los. "Hicks!" ein Buch über Schluckauf im Grosser-Verlag verströmte 
Fröhlichkeit, was am Text sowie an den Illustrationen von Heide Stöllinger liegt. Für "Esel" 
bekam dieses Duo viele Preise, dieses Bilderbuch begeistert Kinder wie Erwachsene, 
besonders jene, die gerade ein Ehe- oder Partnerschaftsjubiläum feiern. "Der Schatten vom 
Hans", "Schnell, Rudi, schnell" erzählten von stillen Momenten, von Mohnnudeln mit viel 
Butter. Als Heide Stöllinger immer wieder davon schwärmte, endlich einmal Hendln - zu 
deutsch Hühner - zeichnen zu wollen - schrieb Adelheid Dahimene für sie beide und die 
LeserInnen natürlich auch den Text des Bilderbuchs "Das Brillenhuhn." "Poesie färbt die 
Wangen rot", lautete eine ihrer kleinen Poetik-Vorlesungen. Sie selbst hat die Sommer ihrer 
Kindheit mit "Die rote Zora" verbracht und auch darüber reflektiert. Dass Kinder nur das 
Beste an Literatur brauchen, dass die "rote Zora" als Erwachsene weit weniger "hergibt, als 
damals als Mädchen für mich", hat sie schon verwunden. Sie hat Kinder und ihre Sprache, 
ihre Intelligenz und ihren Humor immer sehr ernst genommen. 
Lyrik und Romane, Teilnahme am Bachmann-Wettbewerb, Publikationen im Standard und in 
der Presse. Immer wieder kam Adelheid Dahimene in die öffentlichen Bibliotheken. "Ich spiel 
nicht Gitarre und stell mich auch nicht auf den Kopf. Ich lese euch vor und ihr hört zu." - so 
lautete ein häufiger Einstieg und alle waren aufmerksam und ruhig. Da las eine, die das Wort 
ernst nahm und die Grammatik an ihre Grenzen brachte. Die neue Wörter schöpfte und das 
auch noch ganz zackig. "Ja, das Schreiben fällt mir leicht. Fürs Theater arbeite ich auch 
gerne, das ist eine Herausforderung."
Eine Adaption des Struwwelpeter-Stoffs sowie von "Romeo und Julia" haben Adelheid 
Dahimenes Werkliste ergänzt.
Als sie sich die Mitfahrgelegenheit nach Südfrankreich in einem LKW organisiert hatte und 
dem Fahrer von ihrem Beruf "Ich schreibe Bücher" erzählte, lautete die Mitteilung des 
betreffenen Fahrers an all seine Kollegen über Funk: "He, Leute, da fährt eine mit mir mit, die 
ist so eine echte Astrid Lindgren und schaut auch so aus, echt coll!."
Vielleicht ein Büchertisch, vielleicht ein Adelheid-Dahimene-Buch als Weihnachtsgeschenk, 
vielleicht ein Blick in Ihr Archiv mit Fotos einer Lesung mit ihr. Aber niemals vergessen wir: 
Poesie färbt die Wangen rot.
Christina Repolust
.

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