biblio: Büchereiförderung neu

Bäckerei Wiesmeier baeckerei.wiesmeier at utanet.at
Di Apr 27 08:53:27 CEST 2010


guten Morgen Frau Leitinger, guten Morgen an alle Mitarbeiter und 
Mitarbeiterinnen in den ehrenamtlichen Bibliotheken, guten Morgen an alle 
Entscheidungsträger Und Entscheidungsträgerinnen in den Bibliotheksverbänden 
in Österreich

es wird wirklich mal Zeit das sich die zahlreichen "kleinen" Bibliotheken 
melden, und laut "schreien", wir die Bibliodrehscheibe Waldviertel 
(zusammenschluß von 9 Bibliotheken im Waldviertel) machen schon seit einigen 
Jahren daraf aufmerksam, auch auf Ausbildung und Weiterbildung für 
ehrenamtliche Bibliothekare, diese auch für freiwillige Mitarbeiter so zu 
gestalten und zu organisieren das es für alle einen Anreiz gibt die 
Ausbildung zu machen, es genügt meiner Meinung nach nicht das nur eine 
Person die Ausbildung macht, alle sollten sie haben!!!.
was bei Feuerwehr und auch beim roten Kreuz geht, nähmlich so viel wie 
möglich in den Regionen zu machen und nur bei speziellen Kursen auf Zentren 
zuzugreifen, das müsste doch gerade bei Bibliotheksausbildung möglich sein.
aber die Verantwortlichen mit Ausnahme des Bibliothekswerkes kümmern sich 
nicht wirklich um die ehrenamtlichen Bibliothekare.
es ist für kleine Bibliotheken wahrscheinlich notwendig, sich gegenseitig zu 
unterstützen, wo es nur möglich ist, wir haben einen Verein gegründet wo wir 
unsere Medien und unsere Aktivitäten abstimmen und bündeln, so können wir 
mit relativ kleinen finanziellen Mitteln sehr viele Medien bereitstellen, 
wir nutzen auch alle statistischen Möglichkeiten beim Verleih aus.

Wir  organsieren auch selbst Weiterbildungskurse für Bereiche die uns allen 
wichtig sind mit Hilfe von der diözesanen Fachstelle oder auch mal in 
Eigenregie.

Wichtig ist einfach das sich auch mal die "kleinen Bibliothekare" zu wort 
melden, und zwar sehr zahlreich und sehr bestimmt, den diese sind die 
Mehrheit in den Bibliotheken in unserem Land.
wünsche allen noch einen schönen Arbeitstag, entweder als hauptberufliche 
Bibliothekar und Bibliothekarin oder am jeweiligen Arbeitsplatz und viel 
Freude beim ausüben des Hobbys "Bibliothek", und eines noch am Schluss, wir 
alle sind für unsere Leserinnen und Leser da und nicht angestellt bei den 
verschiedenen Institutionen des Bibliotekswesen, unsere Bibliotheken sind 
alle Mitglieder eines Verbandes und dadurch haben wir auch ein Recht unsere 
Forderungen zu äußern, wir dürfen uns einfach nicht mehr von denen da "oben" 
oder von denen in "Wien" fürchten.
herzliche Grüße aus dem Waldviertel
(ja wir sind ein eigenartiges Völkchen)
Peter Wiesmeier

----- Original Message ----- 
From: "biblio.horus" <biblio at biblio.at>
To: "Mailingliste des Oesterreichischen Bibliothekswerks" 
<biblio-forum at biblio.at>
Sent: Monday, April 26, 2010 9:18 PM
Subject: Re: biblio: Büchereiförderung neu


Sehr geehrte Frau Leitinger,

einige ergänzende Hinweise von einem, der in den Gremien rund um die
"Büchereiförderung neu" mit eingebunden war, als Geschäftsführer des
Österreichischen Bibliothekswerks die Interessen von 1.200
Mitgliedsbibliotheken zu vertreten sucht und in Michaelbeuern in einer
kleinen Bibliothek ehrenamtlich tätig ist:

Dass auf rein ehrenamtlicher Basis bei 400 Einwohnern die 8 Öffnungsstunden
kaum erreichbar sind, verstehe ich. Wir schaffen in Michaelbeuern auch nur 6
Stunden. Einen der Werte (Öffnungszeit oder Medien oder Erneuerung) kann man
aber unterschreiten.

Bei der Ausbildung handelt es sich um ein Missverständnis (die Forumulierung
ist hier zu wenig klar): Verlangt ist, dass die Leiterin/der Leiter
ausgebildet ist und es ausgebildetes Fachpersonal gibt. Bei der Bibliothek
mit 10 angestellten BibliothekarInnen wäre eine ausgebildete Person
sicherlich zu wenig - bei einer Klein(st)-Bibliothek aber sehr wohl.

Die Umschlagszahl ist nicht überholt und ist auch an die Bibliotheksgrößen
angepasst. Oder aus der Sicht eines Fördergebers: Es ist schwer vertretbar,
mit öffentlichen Mitteln ein Medium zu finanzieren, wenn es im Laufe eines
ganzen Jahres nicht ein einziges Mal den Weg zu den BenutzerInnen gefunden
hat.

Bei den anderen Punkten verstehe ich Sie vollkommen. Es stimmt, dass das
System einer Bibliothek mit einem Umfeld von 400 Einwohnern nicht gerecht
wird. Die Arbeit, die sie leisten, findet in diesem Raster nicht die
gebührende Anerkennung. Genau über diese Thematik haben wir heute in der
Vorstandssitzung des Österreichischen Bibliothekswerks gesprochen und sie
auf die Tagesordnung der nächsten Fachstellenkonferenz gesetzt. Ein wenig
ratlos zugegebenermaßen.

Mit lieben Grüßen
Reinhard Ehgartner



----- Original Message ----- 
From: "Bücherei Weißbach" <weissbach at bibliotheken.at>
To: "Mailingliste des Oesterreichischen Bibliothekswerks"
<biblio-forum at biblio.at>
Sent: Monday, April 26, 2010 7:32 PM
Subject: biblio: Büchereiförderung neu


Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ich warte noch auf einen Aufschrei der kleineren und Kleinstbibliotheken.
Wir fallen bei der "Büchereiförderung neu" durch den Rost.

Eine Bibliothek wie Weißbach bei Lofer  (Einwohnerzahl 400 Personen) kann
nur betrieben werden mit ehrenamtlichen Mitarbeitern und Förderungen. Leider
kann eine kleine Gemeinde auch nur wenig Fördermittel bereitstellen und die
Pfarre leider noch weniger. Wir sind daher angewiesen auf Fördermittel von
Land und Bund. Leider sind die Kriterien so, dass sich eine Gemeinde wie
Weißbach bald eine Bücherei nicht mehr "leisten" kann, denn

  1.. 8 Stunden Öffnungszeit ist unzumutbar; wir haben 4 Stunden geöffnet
und jede Woche noch zusätzlich für die Volksschüler (27 Kinder) eine halbe
Stunde.
  2.. Ich als Leiterin bin ausgebildet; wir können nicht verlangen, dass
sich ehrenamtliche Mitarbeiter Urlaub nehmen, um die Ausbildung zu
absolvieren bzw. dass ich der Mann (wenn kleine Kinder zu betreuen sind)
Urlaub nimmt!
  3.. die Umschlagszahl 1:   finde ich überholt; eine Bücherei muss einen
gewissen Bestand aufweisen, um aktuell und den Lesern angepasst zu sein.
Wir haben derzeit einen Bestand von 2.995 Medien. Wäre die Umschlagszahl 1,
dann kämen auf jeden Einwohner pro Jahr 7,4 Medien; aktuell kommen wir auf
4,9 Medien pro Einwohner pro Jahr.   Welche Bücherei kann diese gute Zahl
aufweisen. Aber wir wären nicht förderungswürdig, da die Umschlagszahl 1
nicht erreicht.

  4.. erforderliche Medienanzahl wird nicht erreicht, aber wir haben 7,49
Medien pro      Einwohner in der Bibliothek
  5.. Und die Erneuerungsrate ist in unserer Gemeinde auch nicht drin,
besonders nicht, wenn wir von Bundesförderungsmittel ausgenommen sind.




Es geht wohl den meisten Biliotheken so.



Die Bibliothek Weißbach wird den Förderantrag einreichen mit obigen Punkten.
Wer macht mit? Gemeinsam können wir vielleicht was erreichen.



Liebe Grüße  aus einer Kleinstgemeinde (Weißbach mit 400 Einwohnern)



Irmgard Leitinger





* * * * * * * * * * * * * *

biblio-forum: Anmeldung | Abmeldung | Archiv | Optionen:
http://www.biblio.at/service/forum/index.html

* * * * * * * * * * * * * *

biblio-forum: Anmeldung | Abmeldung | Archiv | Optionen:
http://www.biblio.at/service/forum/index.html




Mehr Informationen über die Mailingliste biblio-forum